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Der große Hund

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Auf einer Urlaubsreise in die Bretagne besuchten wir auch eine Familie, die einen großen Hund besaß. Eines Tages, als mein damals fünfjähriger Sohn im Innenhof der Freunde spielte, sprang ihn urplötzlich der Hund von hinten an und legte seine Tatzen über die kleinen Schultern. Mir als Mutter blieb bei diesem Anblick fast das Herz vor Angst stehen. Was würde geschehen? Aber das Kind schrie weder auf noch versuchte es den Hund abzuschütteln, um seinem Zugriff zu entkommen. Es blieb nur ganz still stehen und der Hund ließ von ihm ab! Fröhlich, als sei nichts geschehen, sprang mein kleiner Sohn weiter auf dem Hof umher.
Nach einigen Jahren, als ich selbst von dunklen Kräften angegriffen, ja fast überwältigt wurde, erinnerte ich mich an diese Begebenheit. Die Kraft, die aus der Stille und Reaktionslosigkeit erwächst, lässt uns alles Dunkle in uns und außerhalb von uns überwinden. So können immer wieder Leichtigkeit und Freude entstehen.
Zum Schluss bleibt die Frage offen, wer oder was denn mit dem “großen Hund“, der uns immer wieder seine Tatzen über die Schulter legt, gemeint sein könnte?

Foto: Christina Chiz auf Pixabay

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