Reisen, Ausflüge und Urlaube sind während der Corona-Krise sehr begrenzt und so können wir momentan keine mythologischen und historischen Orte und Plätze im Ausland aufsuchen. Bei einem Fahrradausflug in der nahen Umgebung unseres Wohnorts haben wir in Hamburg Wandsbek diese wunderschöne und gut restaurierte Sphinx am Eingang zum Eichtalpark entdeckt.
Die Sphinx ist ein Mischwesen zwischen Löwe und Mensch. Laut Wikipedia wird dieser Begriff u.a. aus dem griechischen abgeleitet und hat die Bedeutung erwürgen oder auch durch Zauber festbinden. Das Mysterientier galt im 18. Jahrhundert als Symbol der Ewigkeit, Unsterblichkeit und des Rätselhaften.
Die Rosenkreuzerin Catharose de Petri beschreibt die Sphinx als Wesen, das mit menschlichen Haupt "in die unergründlichen Fernen der Morgenstunde" schaut und andererseits als Tier, welches "in den Wüstensand gekrallt und durch den Wüstensand gebunden" ist (Das lebende Wort, Haarlem 1990 S. 223).
Das Tierwesen gräbt sich mit seinen Klauen in den Sand ein und erkennt seine eigenen Möglichkeiten nicht. In der ägyptischen Mythologie konnte kein Mensch die große Pyramide betreten, bevor er nicht das Rätsel der Sphinx lösen konnte und sich selbst erkannt hatte.
Bezogen auf die gegenwärtige Situation könnte uns dieses geheimnisvolle und rätselhafte Mischwesen auf die wahren Möglichkeiten des Menschseins hinweisen.
Ängste, Besorgnisse und übertriebenes Geltungsbestreben verhindern, dass wir uns mit unserem inneren Kern verbinden können und uns zu sehr in den Sand (ver)graben. Vielleicht können wir die verordnete Ruhe und den damit frei werdenden Raum nutzen, um uns aus dem Getöse des bisher erlebten Alltags zu befreien und uns aus der gegenwärtigen Beunruhigung zu lösen.
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