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Gewöhnung

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Weber Gewohnheit

„Was auf ihn zukommt, ist Hass; er wird mit dem Netz des Niedrigsten umspannt; man versucht, ihn in die Gewöhnung der Dinge zu pressen.“ (Jan van Rijckenborgh, Der Ruf der Rosenkreuzer Bruderschaft, Kapitel 11)   Gewöhnung ist wie tote Fische, die den Fluss hinunter treiben; sie sind nicht mehr in der Lage, gegen den Strom zu schwimmen, um an die Quelle zu gelangen.   Gewöhnung macht aus lebendigen Menschen, die wie Kinder sind und gern Neues ausprobieren und sich nicht in Korsette pressen lassen, Lebend-Tote, Zombies, die an den Schnüren der Konvention hängen.   Gewöhnung macht aus freien Menschen, die ihre Ideen umsetzen, Gefängnisinsassen, deren Wohl und Wehe von den Wächtern abhängt.   Gewöhnung ist wie eine Lokomotive, die auf Gleisen fährt – evtl. sogar jede Menge Wagen hinter sich herzieht – und die Richtung nicht wechseln kann, es sei denn, es gibt Weichen oder jemand zieht die Bremse …   Gewöhnung ist das Gegenteil der Auferstehung. Sie hält die Menschen in ihrem Alltag fest, die doch aufsteigen könnten in die Freiheit, zu der sie gerufen sind.   Gewöhnung ist wie ein endloser Maulwurfsgang, der in der dunklen Erde mäandert. Draußen ist das Licht der Sonne, der „Tag des Erwachens“.   Gewöhnung ist eine kalte, felsenschwere Last; Freiheit gleicht dem Sonnenstrahl, der wärmt und erleuchtet.   Gewöhnung ist der Kerkermeister, der uns hier gefangen hält. Sehnsucht aus dem Herzen ermöglicht eine Umwendung, eröffnet den Weg in die Freiheit des Lichts.   Gewöhnung lässt das menschliche Wesen so kristallisieren, dass der Tod eine Erlösung bedeutet.   Gewöhnung ist die Konsumentenhaltung. Statt kreativ zu werden, begnügt man sich mit Vorgefertigtem.   Gewöhnung sieht Menschen, die eine Revolution im eigenen Innern vollziehen, als Bedrohung, als Angriff auf ihr So-Sein.   Veränderungen, Leben aus dem Innersten, Liebe aus der Tiefe der Seele bedeuten den Tod für die Gewöhnung. Aus ihnen bildet sich die Treppe, erheben sich die Stufen für den Aufgang ins Licht.    

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