"Wo ist der Himmel?"
fragst du mich, mein Kind.
Die Weisen sagen uns, er sei jenseits
der Grenzen von Geburt und Tod,
unbeherrscht von dem Rhythmus von Tag und Nacht;
er sei nicht von dieser Welt.
Aber der Dichter weiß,
daß der Himmel sich ewig sehnt
nach Raum und Zeit,
daß er immer wieder danach strebt,
im fruchtbaren Staub
dieser Erde geboren zu werden.
Der Himmel hat seine Erfüllung gefunden
in deinen holden Gliedern, mein Kind,
in deinem pochenden Herzen.
Die See schlägt freudig ihre Trommel,
die Blumen recken sich auf die Zehen,
um dich zu küssen.
Denn der Himmel ist in dir geboren,
in den Armen der Mutter Erde.
Foto: Frank Saß